© Rau
Die Landesinnung Saarland unter dem Markendach „Die Gebäudedienstleister“ zählt im Saarland 41 Mitglieder mit etwa zehntausend Mitarbeitern. Etwa 15 Prozent sind geringfügig Beschäftigte. Insgesamt sind in der Handwerksrolle rund 350 Reinigungsbetriebe eingetragen (viele auch im Nebenerwerb) mit etwa 12.000 Mitarbeitern. „41 Mitgliedsbetriebe zeugen also nicht, wie man vermuten könnte, von geringem Organisationsgrad, denn wir haben fast alle großen Betriebe als Mitglieder“, so Innungsgeschäftsführerin Isabel Fabry. Natürlich wolle man weitere Mitglieder, aber „wir legen großen Wert auf qualifizierte Betriebe“, so Bernhard Weishaupt, seit zwölf Jahren Landesinnungsmeister. Die Vorteile der Innungsmitgliedschaft lägen auf der Hand: Rechtsberatung und -unterstützung, Seminare, Weiterbildung, technische Informationen. Die Beiträge reichen je nach Betriebsgröße – bei einem Grundbeitrag von 270 Euro – bis zu rund 4000 Euro im Jahr. Die Innung ist Tarifpartner bei den Verhandlungen mit der IG Bau. Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? „Wir haben etliche offene Stellen für Auszubildende zum Beruf des Gebäudereinigers“, so Ralf Schneider, in der Innung für die Ausbildung zuständig. Aktuell sind es gerade mal über alle drei Ausbildungsjahre hinweg 16 Auszubildende. Das sind nicht eben viel. Woran liegt es? „An unserem Image sicher nicht, das hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert“, so Schneider.
Die klassische Gebäudereinigung ist der Ursprung des Handwerks: Das Tätigkeitsfeld reicht heute aber weit über das Leeren von Papierkörben und das Saugen der Bodenbeläge hinaus: Von der Bau- und Industriereinigung über Fassadenreinigung und Denkmalpflege bis zur Unterhaltsreinigung (größtes Geschäftsfeld) und zur hochspezialisierten Krankenhausreinigung. Besonders „stolz sind wir darauf, seit 2007 einen allgemein verbindlichen Mindestlohn zu haben, das sind ab Januar 2019 10,56 Euro/Stunde, der 2020 auf 10,80 Euro steigt“, so Weishaupt. Viele Betriebe sehen sich über Gebühr belastet von den bürokratischen Anforderungen wie Erstellung statistischer Daten: „Bürokratieabbau ist eine unserer wichtigen Forderungen“, so die Innungsspitze.
Die Schnittstelle der Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer des Saarlandes bezeichnen Landesinnungsmeister und die Geschäftsführerin „als durchweg gut und zielführend, auftretende Fragen lösen wir meist schnell und auf kurzen Wegen“. HWK-Präsident Bernd Wegner: „Die Gebäudedienstleister haben großen Anteil an der Erhaltung unserer Infrastruktur im Gemeinwesen. Die Branche stellt mit ihren bundesweit rund 600.000 Mitarbeitern das beschäftigungsstärkste Gewerk im Handwerk.“
Kontakt:
Landesinnung Saarland Gebäudereiniger-Handwerk; Tel.: 0681/ 94861-0; E-Mail: info@die-gebaeudedienstleister-saar.de.Website: www.die-gebaeudedienstleister-saar.de
Verwandte Artikel
Schornsteinfegerinnung: „Wir sind wichtiger Bestandteil der Energiewende“
Harald Becken und sein Nachfolger im Amt des Landesinnungsmeisters der Schornsteinfeger, Eric Scherer, über den Strukturwandel im...
Kfz-Verband: „Wenn es die Innungen nicht gäbe, müsste man sie erfinden“
Kfz-Landesinnungsmeister Martin Bitsch und Niklas Burmester, Geschäftsführer des saarländischen Kfz-Verbands und der...
Saarländische Bäckerinnung: „Wir backen, was der Kunde verlangt“
Die Landesinnung der Bäcker über den Wandel im Markt und die zukünftigen Herausforderungen.
Elektroinnung: Finanzielle Vorteile für Betriebe durch Innungsmitgliedschaft
Elektro-Landesinnungsmeister Günter Bartruff: „Alle Betriebe sollten ÜLU-Abgaben bezahlen.“
SHK-Innung: „14 Millionen veraltete Heizkessel müssten dringend ausgetauscht werden“
SHK-Landesinnungsmeister Arno Meyer und AGVH-Hauptgeschäftsführer Martin Weisgerber über die Arbeit der SHK-Innung für...
Maler & Lackierer Innung: „Wir brauchen Rechtssicherheit bei der Ausbildung von Flüchtlingen“
Christian Pfennig, Landesinnungsmeister der Maler und Lackierer, appelliert an die Politik.