Neue HWK-Bildungsstätte: „Wichtiger Beitrag zur Standortsicherung“


Die Handwerkskammer des Saarlandes aus der Luft

Luftaufnahme der Handwerkskammer des Saarlandes | Foto: © Becker & Bredel

Umsetzung der Modernisierung schreitet zügig voran, erste Vermessungen und europaweite Auslobung des Architektenwettbewerbs.
 
Die Pflöcke auf dem der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes gegenüberliegenden, landeseigenen Pingusson-Gelände sind buchstäblich eingeschlagen. Jetzt ist das von der HWK für den Neubau ihres Technikums im Rahmen des „Zukunftsprojektes“ benötigte Gelände vermessen und kann angekauft werden.
 
„Unser Projekt, die Modernisierung unserer HWK-Bildungsstätte, schreitet mit großen Schritten voran, das ist auch nötig, denn die Zeit drängt“, so HWK-Präsident Bernd Wegner. Zeitdruck auch deshalb, weil es auch ums Geld geht, so etwa um Fördermillionen des Bundes. Es ist nicht sicher, ob auch nach 2020 das Gebiet der Landeshauptstadt Saarbrücken durch Strukturhilfen des Bundes in dem Maß unterstützt werden kann wie bisher. „Wir brauchen jetzt Planungssicherheit“, appelliert Wegner an die saarländische Landespolitik (siehe dazu den nebenstehenden Kommentar des HWK-Präsidenten). Finanziert wird das im ersten Anlauf auf rund 40 Millionen Euro geschätzte Gesamtpaket aus drei Quellen: Aus eigenen Bordmitteln der HWK sowie aus Zuschüssen von Bund und Land. Eine Schärfung der Kostenschätzung erfolgt mit dem Architektenwettbewerb.
 
Worum geht es im Einzelnen? „Wir bauen einmal ein neues Technikum für die Werkstätten unseres ,Zukunftsprojektes‘ auf dem Pingusson-Gelände. Geplant ist Fotos: darüber hinaus die Sanierung des GTZ-Hochhauses - der Gewerbeförderungs- und Technologiezentrale des Saarlandes - für die Neueinrichtung einer Kantine, den Meistersaal, Seminarräume und eine Tiefgarage. Grundsätzlich denkbar ist dann auch der Aufbau unserer HWK-Verwaltung in den drei obersten Geschossen der GTZ“, so HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. Es ist das größte Bauprojekt in der jüngeren Geschichte der HWK. Das Raumkonzept ist von den Behörden anerkannt worden.
 
Im vergangenen Frühjahr fiel die Standortentscheidung für den bisherigen Standort in Alt-Saarbrücken. Außer diesem stand noch ein Standort in Neunkirchen und ein Alternativstandort in Saarbrücken zur Diskussion.
 

Fahrplan steht

Den weiteren Fahrplan skizziert HWK-Geschäftsführer Stefan Gerhard, der seitens der HWK in Zusammenarbeit mit temporär angestellten Experten die Planungen steuert: Ende August wurden nach Vorliegen der Architekten-Bewerbungen – es wurde europaweit ausgeschrieben – die Wettbewerbsunterlagen versandt. Bis zum 8. November 2019 müssen die Wettbewerbspläne eingereicht sein, die Modelle dazu bis 15. November. Mitte Dezember findet die Preisgerichtssitzung statt, bei der voraussichtlich fünf Preisträger herausgearbeitet werden. Ende Januar 2020 sollen die Verhandlungen mit den Preisträgern stattfinden. Bis Ende Juli 2020 müssen die vollständigen Bauunterlagen vorliegen. Baubeginn soll Anfang 2021 sein und – wenn alles gut klappt – soll das Projekt zum Jahresende 2024 abgeschlossen sein. „Unsere als Zukunftsprojekt bezeichnete Modernisierung der HWK-Bildungsstätten ist damit endgültig in die Phase des ,Hier-und-jetzt-Projektes‘ eingetreten“, so Gerhard.
 

Highlight für die Landeshauptstadt

Der Neubau wird sich organisch in die städtebauliche Aufwertung zwischen der Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw) und dem Totohaus-Parkplatz einfügen und ein Highlight für die Landeshauptstadt werden.
 
HWK-Vollversammlung, Präsidium und Geschäftsführung werten den Neubau als ein wichtiges Stück Zukunftssicherung für das saarländische Handwerk. Denn angesichts zunehmender Digitalisierung in den Gewerken und steigenden Ausbildungsanforderungen an die jungen Menschen benötigt das Handwerk modernste Ausbildungsangebote, auch im Hinblick auf die so wichtige Gewinnung des handwerklichen Nachwuchses.
 
„Die Modernisierung unserer Bildungsstätte ist ein wichtiger Baustein unserer breit angelegten Bildungsoffensive. Mit unserem Zukunftsprojekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung des gesamten Saarlandes, damit wir im Wettbewerb der bundesdeutschen Regionen nicht zurückfallen“, so HWK-Präsident Bernd Wegner.