HWK: Gründerprämie einführen, Unternehmerkultur fördern


Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) appelliert an die Landesregierung, eine Gründerprämie für Existenzgründer und Unternehmensnachfolger einzuführen, die auf Grundlage des handwerklichen Meisterbriefs den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit wagen. Eine solche Gründerprämie müsse Teil des sogenannten Meisterbonus sein, zu dessen Einführung sich die neue Landesregierung im Koalitionsvertrag bekennt.
 
HWK-Präsident Bernd Wegner unterstreicht: „Die Gründerprämie ist ein geeignetes Instrument, um die Unternehmerkultur im Saarland zu fördern. Andere Bundesländer haben hier längst vorgelegt. So fördert Sachsen-Anhalt entsprechende Existenzgründungen mit mehreren tausend Euro, ohne dass diese Förderung mit europäischen Fördermitteln hinterlegt ist. Das ist eine unbürokratische Maßnahme, die aus meiner Sicht Vorbildcharakter hat.“ Die gezielte Förderung handwerklicher Existenzgründer und Unternehmensnachfolger auf dem Weg in die Selbständigkeit sei die beste Investition in die Zukunft des Saarlandes, so der HWK-Präsident. “Denkbar wäre“, so Präsident Bernd Wegner weiter, „eine Kopplung der Prämie an das Unternehmensberatungsangebot unserer Handwerkskammer.“
 
Die HWK weist in diesem Zusammenhang auf die geringe Insolvenzquote ihres Wirtschaftsbereichs hin. Fünf Jahre nach Gründung auf Basis des handwerklichen Meisterbriefs seien rund 80 Prozent der Unternehmen noch am Markt. HWK-Präsident Bernd Wegner verweist auf entsprechende Untersuchungen von Creditreform.
 
Immer weniger Saarländer wagen laut IHK-Angaben den Schritt in die Selbständigkeit. Die Zahl der Existenzgründungen ging im Vergleich zu 2015 um fast zehn Prozent zurück. Dies ist nach IHK-Angaben der siebte Rückgang in Folge. Bundesweit sank die Zahl der Gründungen um 5,4 Prozent, wie die Saarbrücker-Zeitung heute (29.06.2017) berichtet.
 
„In diesen Zahlen“, so HWK-Präsident Bernd Wegner, „spiegelt sich ein Bewusstsein wider, dass über Generationen hinweg im Saarland entstanden ist. Es muss uns gelingen, junge Menschen für die unternehmerische Selbständigkeit zu begeistern. Ein solches Bewusstsein entsteht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber es gilt, dieses dicke Brett zu bohren.“ Kaum ein anderer Beruf biete so viele Möglichkeiten der Selbstverwirklichung wie das Unternehmerdasein. „Das müssen wir in Schule und Familie deutlich machen“, so der HWK-Präsident.
 
Laut KfW-Gründungsmonitor 2016 rangiert das Saarland bundesweit auf dem vorletzten Platz mit einer Quote von 11 Gründungen pro Tausend Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt (Zeitraum 2013 bis 2015).
 
Saarbrücken, 29.06.2017