„Gelungener Neustart der Saarmesse“


Interview mit Elektromeister Günter Bartruff, Landesinnungsmeister der Elektrohandwerke im Saarland
DHB: Herr Bartruff, was haben Sie auf der Messe ausgestellt?
Bartruff: Wir haben uns auf unser immer wichtiger werdendes Geschäftsfeld moderne Gebäudetechnik und Multimedia-Installationen für private und gewerbliche Kunden fokussiert. Besonders gefragt sind in diesem Zusammenhang Alarm- und Überwachungsanlagen zum vorbeugenden Schutz des Eigentums.
 
DHB: Wie sieht es mit den klassischen Elektroarbeiten aus?
Bartruff: Hier haben wir rege Nachfrage nach Gebäudesanierungen registriert. Die Hausbesitzer wollen wissen, ob sie ihre alten Leitungen noch in der Wand lassen können oder wie möglichst schonend aufgerüstet werden kann. Generell lässt sich sagen: 40 Jahre alte Elektroinstallationen sind technisch erledigt und letztlich auch gefährlich bei Überlastungen. Den gewachsenen Elektrogerätepark von heute mit den Installationen von gestern betreiben, das funktioniert nicht und ist zudem gefährlich.
 
DHB: Hat sich Teilnahme für Sie an der neuen Messe gelohnt?
Bartruff: Unbedingt ja. Wir stellten ja unser Unternehmen vor, kamen mit potenziellen Kunden ins Gespräch, übrigens auch – das ein unerwarteter Nebeneffekt – mit Kollegen anderer Gewerke auf dem Messegelände. Vertragsabschlüsse auf Messen sind heute nicht mehr die Regel, die Menschen informieren sich zuerst einmal. Das ist auch verständlich. Wir rechnen aber mit einem regen Nachmessegeschäft.
 
DHB: Wie bewerten Sie den Neustart der Saarmesse?
Bartruff: Grundsätzlich positiv. Das Startthema rund ums Haus war richtig, das interessiert die Menschen im Saarland, der Region mit dem höchsten Anteil an eigenem Wohneigentum in der Republik. Die Saarmesse gehört seit Jahrzehnten ja irgendwie zur Genetik des Saarländers. Das jahrzehntealte Konzept hatte sich eben überholt und war nicht mehr tragfähig. Insofern war der Neustart vom Grunde her  richtig. Die Haupthalle E-Werk, in der wir ausstellten, ist sehr gut. Die beiden aufgebauten Zelte empfinde ich dagegen als nicht optimales Provisorium. Man sollte sich bald zu einem endgültigen Konzept entschließen und auf einen fixen Standort festlegen. Im Übrigen erschließt sich mir nicht so recht, warum man den Neustart nicht auf dem bisherigen Saarmesse-Messegelände gemacht hat, der vordere Bereich ist doch gut in Schuss. Das Gelände ist ja nicht verkauft worden und im städtischen Besitz.
 
DHB: Die ehemalige Saarmesse dauerte jeweils eine gute Woche, die neue gerade mal drei Tage. Wie beurteilen Sie die Mesedauer?
Bartruff: Drei Tage reichen aus. Das ist optimal und bindet nicht so viel Manpower und Geld wie eine Wochenpräsenz mit dem tiefen Besucherloch in der Wochenmitte. Wer sich gezielt informieren will, kommt an einem dieser drei Tage.