Wichtiger Partner für Handwerksunternehmen


Interview mit Doris Woll, SIKB-Vorstandsvorsitzende


 
Für SIKB-Vorstandsvorsitzende Doris Woll sind persönliche Gespräche bei der Finanzierungsvorbereitung von Förderprogrammen unverzichtbar. Gründern und Nachfolgern werden gezielt Beratungstage angeboten.

DHB: Was sind die Aufgaben der SIKB?
Woll: Die Saarländische Investitionskreditbank bündelt Kompetenz in allen Bereichen der Finanzierung und Förderung und übernimmt damit einen wichtigen Anteil der Landesförderung. Drei zentrale Bausteine umfasst die Arbeit der Förderbank. Sie ist ein wichtiger Partner für Betriebe und Unternehmen jeder Größe, wenn es sich um allgemeines Wachstum (z.B. Finanzierung von Immobilien und Maschinen), die Finanzierung von Betriebsmittelbedarf oder um  Risikoabsicherung dreht. Darüber hinaus begleiten wir Existenzgründer und Nachfolger nicht nur finanziell auf Ihrem Weg in die Selbständigkeit. Aber auch im privaten Bereich, bei Neubau oder Modernisierung von Wohneigentum beraten die Experten der SIKB gerne, wie man an zinsgünstige Mittel kommt.

DHB: Die SIKB ist ein wichtiges Förderinstitut. Was sind die Voraussetzungen, damit Handwerksunternehmen in den Genuss von Fördermitteln kommen?
Woll: Wir stehen jedem Handwerksunternehmen gerne mit unserer Beratung zur Verfügung. Eine wesentliche Voraussetzung, die erfüllt werden muss, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen ist, vor Beginn eines Investitionsvorhabens Gespräche mit uns und/oder ihrer Hausbank zu führen. Nur so kann die Grundlage für eine Förderung geschaffen werden.

DHB: Existenzgründungen und Nachfolgeregelungen sind ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Das gilt auch für unser Handwerk. Was tut die SIKB, um jungenm Firmen den Start zu erleichtern?
Woll: Gerade Gründern und Nachfolgern fehlt es häufig an Erfahrung. Viele wissen überhaupt nicht, dass  spezielle Förderprogramme existieren. Wir bieten auf Gründer und Nachfolger ausgerichtete Informationstage aber selbstverständlich auch vertrauliche Beratungsgespräche an und wählen aus dem Werkzeugkasten der Förderbank das passende „Werkzeug“ für den jeweiligen Bedarf aus. Dies erfolgt stets in enger Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern des Gründernetzwerkes, der Saarland Offensive für Gründer, zu denen auch die Handwerkskammer des Saarlandes gehört.

DHB: Die Eigenkapitalquote ist ein wichtiger Faktor, um langfristig erfolgreich im Markt zu bestehen. Bietet die SIKB auch in diesem Segment Programme an, damit die Eigenkapitalausstattung bestehender Betriebe gestärkt werden kann?
Woll: Absolut richtig. Auch wenn sich die Eigenkapitalquoten in den letzten Jahren verbessert haben, besteht weiter Nachholbedarf, auch im Vergleich zum Bundesschnitt. Unsere Kunden bestätigen immer wieder, dass eine Beteiligung als große Unterstützung angesehen wird, da sich die Stärkung der Eigenmittel positiv auf die Ratingnote der Hausbank auswirkt und gleichzeitig die Verhandlungsposition bei Geschäftspartnern stärkt. Inzwischen hat die Förderbank bereits mehr als 300 kleine und mittlere Unternehmen, zu denen zahlreiche Handwerksbetriebe gehören, bei der Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln mit Beteiligungskapital begleitet. Zur Verfügung gestellt werden Mittel zwischen 30.000 und einer Million Euo, für einen Zeitraum bis zu zehn Jahren. Dingliche Sicherheiten müssen nicht gestellt werden und können so für weitere Kredite zur Verfügung stehen. Für das Handwerksunternehmen bedeutet dies zusätzliche Flexibilität und finanziellen Spielraum.

DHB: Eine Umfrage der HWK hat gezeigt, dass 25 Prozent der Handwerksunternehmen inüberregionalen Märkten aktiv sind. Wie kann die SIKB Unternehmen bei der Erschließung dieser Märkte unterstützen?
Woll: Wichtig aus unserer Sicht ist vor allem, dass das zu fördernde Unternehmen seinen Sitz im Saarland hat, oder die Investition im Saarland stattfindet. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, steht gerade kleinen und mittleren Unternehmen, die auf überregionalen Märkten aktiv sind die volle Bandbreite der im Saarland möglichen Förderung zur Verfügung. Zur Erschließung überregionaler Märkte werden meist Investitionen und Betriebsmittel notwendig, die ideal über unser Gründungs- und Wachstumsfinanzierungsprogramm mit hochattraktiven Zinssätzen dargestellt werden können.

DHB: Welchen Rat können Sie Handwerksunternehmen geben, die bislang eine Hemmschwelle hatten, Fördermittel zu beantragen?
Woll: Sprechen Sie mit uns und Ihrer Hausbank. Eine Beratung durch das Team der Förderbank trägt zur Verbesserung der Zinskondition oder Stärkung der Finanzierungsstruktur bei. Unsere Betreuer kennen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung die Problemstellungen und Herausforderungen von Handwerksunternehmen. Gerne kommen wir zu einem Beratungsgespräch auch direkt in den jeweiligen Betrieb.