YouTuber Marius: „Besonders gefällt mir im Handwerk der Teamgeist“


EIn Mann mit einer Prothese in der Hand

© Moritz Meyer

Interview mit dem Studenten Marius Kitz, dem HWK-Reporter in den YouTube-Filmen „Mach Dein Ding!“
Student Marius Kitz ist das Gesicht des HWK-YouTube- Kanals, der als Reporter vor Ort die saarländischen Handwerksbetriebe vorstellt. Dem DHB sagt er, was ihm am Handwerk gefällt.
 
DHB: Herr Kitz, die dritte Staffel des HWK-YouTube- Kanals „Mach Dein Ding!“ mit Ihnen als Reporter ,vor Ort‘ für das saarländische Handwerk ist im Kasten und steht mittlerweile online. Welche Drehs waren die Highlights?
Kitz: Zum Beispiel der Beruf des Orthopädie- Mechanikers. Es ist schon sehr eindrucksvoll, wie heute Menschen mit fehlenden Gliedmaßen etwa durch moderne Prothesen geholfen wird. Ich hatte Gelegenheit, mal eine Beinprothese so auszuprobieren, als würde mir ein Bein fehlen. Man steht anfangs ganz wackelig auf den Beinen und muss lernen, damit umzugehen. Oder der Beruf des Zweiradmechanikers. Ich bin dort mit einem E-Bike gefahren. Beeindruckend. Von dort mache ich auch meine Abmoderation. Oder der Zahntechniker. Sehr spannend, wie viel Digitalisierung heute in einer Zahnprothese steckt: Vom Anfangsdesign über die Fräsprozesse bis zum fertigen Produkt für den Patienten.

DHB: Mittlerweile haben Sie bei den Dreharbeiten viele Gewerke im saarländischen Handwerk kennengelernt. Wie erleben Sie den Wirtschaftsbereich Handwerk?
Kitz: Immer wieder begegnet mir das Thema Fachkräftemangel. Die Firmen suchen oft händeringend Nachwuchs. Und mir fiel die langsam einziehende Digitalisierung in den Betrieben auf. Die wird sicher Arbeitsplätze kosten. Andererseits eröffnet sie auch neue Chancen. Klar ist aber: Handwerker werden immer gebraucht und viele Berufsbilder wandeln sich.
 
DHB: Welche Reaktionen bekommen Sie, wenn Sie im Bekanntenkreis von Ihrer Reportertätigkeit für die HWK berichten?
Kitz: Meine Familie freut sich natürlich darüber, dass ich jungen Menschen Berufsbilder vermittle. Und meine studentischen Freunde finden das auch alle große Klasse. Besonders jene, die vor dem Studium schon eine Berufsausbildung gemacht haben. Da könnte sich mancher nach dem Abitur und vor dem Studium schon mal über diesen oder jenen Beruf vorinformieren, meinen sie und finden diesen Kanal echt gut. Und vielleicht animieren unsere Filme ja den einen oder anderen, statt des Studiums eine Handwerksausbildung zu starten.
 
DHB: Hat sich durch Ihre Reportertätigkeit der Blick aufs Handwerk geändert?
Kitz: Ich habe zuvor nicht geahnt, wie viel Potenzial das Handwerk hat. Man kann nach der Lehre ja weitermachen bis zum Meister, man kann sich selbstständig machen. Besonders gefällt mir im Handwerk der Teamgeist, den ich in den Betrieben erlebt habe, man unterstützt sich gegenseitig und der Umgang zwischen dem Chef und seinen Mitarbeitern ist ziel- und konsensorientiert. Das Handwerk fasziniert mich mittlerweile auch mit vielen eingesetzten Technologien, bei den Schreinern etwa fand ich die Kreativität spannend. Ich habe jedenfalls Einblicke gewonnen, die mir ein völlig neues – und positives – Bild des Handwerks vermittelten.
 
DHB: Was verbinden Sie mit dem drei Buchstaben ÜLU?
Kitz: Das steht ja für „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“. Kannte ich vorher nicht. Sie dient ja als Ergänzung und Unterstützung der betrieblichen Ausbildung in Handwerksbetrieben. Die ÜLU-Kurse sind berufsspezifische, praktische Unterrichte, vom ersten bis zum vierten Ausbildungsjahr. Sie werden in den Bildungszentren der Handwerkskammern durchgeführt. Mein Eindruck: Das ist etwas sehr Gutes für die jungen Handwerker und trägt zu einheitlichen Ausbildungsstandards bei.

YouTube-Kanal "Mach Dein Ding!"