Handwerk zur Landtagswahl


Die Handwerkskammer des Saarlandes nimmt die Neuwahl des Saarländischen Landtages zum Anlass, um mit Verweis auf den Masterplan Handwerk 2020 die politisch Verantwortlichen für die Belange ihres Wirtschaftsbereichs zu sensibilisieren. Der Masterplan bündelt wichtige handwerkspolitische Themen unter anderem aus den Bereichen Infrastruktur, Unternehmensförderung und Bildung.
Im Kanon der Themen hat die Fachkräftesicherung für viele Handwerksunternehmen Priorität. „Fachkräfte sind die Basis für den wirtschaftliche Erfolg“, betont HWK-Präsident Bernd Wegner. „Ein zentrales Thema ist in diesem Zusammenhang für uns die Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildung“, so Wegner mit Blick auf die Neuwahl des Saarländischen Landtags.

Meisterbonus
In diesem Zusammenhang spielt der „Meisterbonus“ eine wichtige Rolle. Er soll eine weitgehend kostenfreie Ausbildung zum Handwerksmeister ermöglichen und die Entscheidung für die wirtschaftliche Selbstständigkeit honorieren. Nun geht es der Handwerkskammer darum, mit den politisch Verantwortlichen die konkrete Ausgestaltung des Meisterbonus im Saarland abzustimmen und seine Einführung zeitnah zu verwirklichen. „Es ist nicht einzusehen, warum ein akademisches Zweit-Studium zum Beispiel kostenfrei ist aber angehende Handwerksmeister für ihre Ausbildung bezahlen sollen. Trotz des verbesserten Meister-Bafögs besteht immer noch eine Unwucht“, so HWK-Präsident Bernd Wegner. Hauptgeschäftsführer Dr. Klein-Zirbes weist in diesem Zusammenhang auf den tatsächlichen Bedarf in der saarländischen Wirtschaft hin. „Es mangelt der saarländischen Wirtschaft nicht unbedingt an Akademikern, sondern vor allem an beruflich ausgebildeten Fachkräften. Unsere Gesellschaft hat sich auch hier in den vergangenen Jahren verändert. Ein Studium ist im Übrigen längst kein Garant mehr für eine berufliche Karriere.“
Das Handwerk appelliert an die Landesregierung, die Förderung der beruflichen Bildung zu stärken und die Saarländische Meister- und Technikerschule über das Jahr 2020 hinaus weiter zu unterstützen.

Mittelstandsförderung
Die Handwerkskammer begrüßt die grundlegende Novelle des Mittelstandsförderungsgesetzes. „Das Miteinander unseres Wirtschaftsbereichs“, so HWK-Präsident Bernd Wegner, „mit der Landesregierung wurde bei der Gestaltung des Gesetzentwurfes zur Förderung der Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft deutlich.“ Kernstück dieses Mittelstandsförderungsgesetzes ist die Einrichtung einer ,Clearingstelle Mittelstand‘, deren Träger sowohl die HWK als auch die IHK sind. Mit ihrer Hilfe kann der Gesetzgeber frühzeitig die Belastungen, die durch den Erlass neuer Vorschriften entstehen, identifizieren und nach Möglichkeit vermeiden. „Die Clearingstelle muss jetzt rasch eingerichtet werden“, so Bernd Wegner.

Infrastruktur
Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Handwerksunternehmen ist eine intakte Infrastruktur. Dazu gehört neben Verkehrswegen und Gewerbeflächen auch das Breitbandnetz. So sind viele Handwerksbetriebe mit Lieferverpflichtungen, Baustellenverkehr und Kundendiensten auf ein gut funktionierendes Straßennetz angewiesen. Um Beeinträchtigungen zu verringern, fordert das Handwerk die verstärkte Reparatur und eine insgesamt bessere Instandhaltung der bestehenden Straßeninfrastruktur. Dabei muss eine reibungslose Mobilität im Personen- und Güterverkehr sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend sichergestellt sein. „Die Qualität dieser Straßen beeinflusst die Erreichbarkeit und damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Es ist höchste Zeit, den bestehenden Investitionsstau in diesem Bereich aufzulösen“, betont Bernd Wegner mit Nachdruck.

Breitbandausbau
Zu einer leistungsfähigen Infrastruktur gehören zudem schnelle Internetverbindungen, wie die Kammer unterstreicht. Das gilt insbesondere für den ländlichen Bereich, wo viele Handwerksunternehmen ihren Sitz haben. Für HWK-Präsident Bernd Wegner ist die flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet ein wichtiger Standortfaktor. Die Landespolitik sei gefordert, das nötige Augenmerk auf die Pflege der regionalen Infrastruktur zu legen und den Breitbandausbau voranzutreiben.
 
Umwelt, Klimaschutz und Ressourceneffizienz
Die Themen Umwelt, Klimaschutz und Ressourceneffizienz gewinnen stetig an Bedeutung. Das Handwerk leistet seinen Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende und der Realisierung von Umwelt- und Klimaschutzstandards. Die Umweltberatung des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums, einer Tochter der HWK, trägt dazu bei, die Umweltleistung der Betriebe durch verbessertes Umweltverhalten zu steigern. Die HWK appelliert an die neue Landesregierung, die Weiterentwicklung des Umweltzentrums mit einem neutralen Beratungsangebot sicherzustellen und finanziell zu unterstützen. Darüber hinaus ist der Ausbau des Umweltzentrums zu einer Energieberatungsagentur unter Beteiligung der saarländischen Wirtschaft zu prüfen. 
 
Die Appelle des saarländischen Handwerks an die Politik finden sich auch im Masterplan Handwerk 2020, der im Internet abrufbar ist:
 
www.hwk-saarland.de/de/presse/publikationen
 
Saarbrücken, 27. März 2017