Saar-Handwerk – fit für die Zukunft


Modell des Architektenentwurfs der neuen Bildungsstätte der Handwerkskammer des Saarlandes

© Weyland

HWK-Masterplan 2025, HWK-Bildungsstätten-Modernisierung, EMAS-Award
Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) hat heute (18. Dezember 2019) anlässlich ihres Pressegesprächs zum Jahresende mit ihrem „Masterplan Handwerk 2025“ wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit in den nächsten fünf Jahren vorgestellt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Modernisierung ihrer Bildungsstätte. Oberbürgermeister Uwe Conradt, HWK-Präsident Bernd Wegner und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes stellten die Ergebnisse der Anfang der Woche im Rahmen eines Architektenwettbewerbs für den geplanten Neubau der HWK-Bildungsstätte in Alt-Saarbrücken durchgeführten Jurysitzung vor. Die Preisrichterinnen und Preisrichter wählten unter Vorsitz von Prof. Peter Schürmannn, Universität Stuttgart, die drei besten Entwürfe sowie drei Ankäufe aus insgesamt 21 Einreichungen aus. Das Preisgericht kürte neben dem ersten Preis zwei dritte Preise. Zudem sprach es mit drei Ankäufen Würdigungen für bemerkenswerte Teilleistungen aus. „Die Jury traf die finalen Entscheidungen einstimmig. Der Siegerentwurf des Architekturbüros Gerber Architekten GmbH aus Dortmund hat sehr deutlich überzeugt. Diese Deutlichkeit kommt auch darin zum Ausdruck, dass kein zweiter Preis, sondern zwei dritte Preise vergeben wurden“, unterstreicht Präsident Bernd Wegner.


Die Preisträger sind:

1. Gerber Architekten GmbH, Dortmund, Einreicher: Prof. Dipl.-Ing. Eckard Gerber
3. Hepp + Zenner Ingenieurges. für Objekt- u. Stadtplanung mbH, Saarbrücken, Einreicher: Dipl.-Ing. Thomas Hepp
3. AV1 Architekten GmbH, Kaiserslautern, Einreicher: Prof. Dipl.-Ing. Architekt BDA Michael Schanné
 

Die eingereichten Arbeiten folgender Büros werden angekauft:

  • Reith Wehner Storch Architekten, Fulda, Dipl.-Ing. Architekt Max Reith
  • Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbH, Eppelborn, Jörg Kühn
  • Michel + Wolf Architekten GmbH, Stuttgart, Gerhard Wolf
Anfang 2020 beginnen die Verhandlungen mit den drei Preisträgern. Nach der Auftragsvergabe an einen der Preisträger werden die Baupläne ausgearbeitet. Im Sommer 2020 reicht die HWK ihren Bauantrag bei der Unteren Bauaufsicht der Landeshauptstadt Saarbrücken ein.

Das Preisgericht des Architekturwettbewerbs setzte sich aus Fachexperten wie Architekten, Fördergeldgebern des Bundes und Landes sowie Vertretern des saarländischen Handwerks zusammen. HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes erklärt: „Wir sind Herrn Prof. Peter Schürmann sehr dankbar, dass er seine Kompetenz, Erfahrung und Souveränität als Vorsitzender des Preisgerichts eingebracht hat.“

Oberbürgermeister Uwe Conradt sieht in der Erweiterung der HWK großes Potenzial für die Entwicklung des Stadtteils Alt-Saarbrücken: „Die Modernisierung der HWK-Bildungsstätte wird Alt-Saarbrücken als Bildungsstandort weiter aufwerten, aber auch den Wirtschaftsstandort Saarbrücken stärken. Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs in der Stadt. Das digitale Zeitalter betrifft auch den Handwerksbereich. Junge Menschen müssen in ihrer Ausbildung von Anfang an die Chance erhalten, sich im Wettbewerb behaupten zu können. Und das funktioniert am besten mithilfe einer modernen, zeitgemäßen Ausstattung und entsprechenden Rahmenbedingungen.“
 

EMAS-Ehrenpreis in Bilbao an Saar-Handwerksunternehmen verliehen

Bei ihrem Pressegespräch präsentierte die HWK auch das Portfolio der Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH (UWZ) und stellte mit dem Unternehmerehepaar Markus Glöckner, Steinmetzen- und Steinbildhauermeister sowie Landesinnungsmeister der Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerinnung für das Saarland, und Katja Hobler, kaufmännische Leitung und Managementverantwortliche, das Umweltmanagementsystem EMAS („Eco-Management and Audit Scheme“) vor. Für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit hat das saarländische Unternehmen Glöckner Natursteine kürzlich den Ehrenpreis bei den europäischen EMAS-Awards im spanischen Bilbao erhalten. Mit der Auszeichnung ehrt die Europäische Kommission Unternehmen und Organisationen, die bei aktuellen Umweltthemen besondere Leistungen vorweisen können. Das Saarland nimmt bundesweit eine Spitzenposition bei der Zahl der EMAS-zertifizierten Unternehmen ein. Glöckner Natursteine hatte mit Unterstützung des UWZ im Jahr 2017 die Validierung für das Umweltmanagementsystem EMAS gestartet.

Handwerksunternehmer Markus Glöckner beschreibt die Einführung des Systems in seinem Betrieb: „Mithilfe des Systems ermitteln und dokumentieren wir einerseits die Auswirkungen unseres Betriebes auf die Umwelt. Andererseits verbessern wir über Umweltziele auch kontinuierlich unsere Umweltleistung: Zum Beispiel senken wir durch einen Brauchwasserkreislauf den Frischwasserverbrauch. Der erste Schritt war eine genaue Stärken-Schwächen-Analyse unseres Betriebes. Die Maßnahmen zur Behebung von Schwächen und Fehlentwicklungen mündeten schließlich in der schrittweisen Umsetzung in einem ersten Umweltprogramm. Bei den internen Audits unterstützte uns das UWZ sehr. Es begleitete uns auch durch die Begutachtung durch einen externen Umweltgutachter, der unsere Umwelterklärung schließlich validierte“.

Die Qualität der Produkte und Dienstleistungen habe für das Unternehmen schon immer an erster Stelle gestanden, betont die Managementverantwortliche Katja Hobler. „Nun achten wir nicht mehr nur darauf, was wir produzieren, sondern auch darauf, wie wir es tun. Erstmals haben wir uns intensiv mit Prozessen beschäftigt, die zwar alltäglich waren, aber bisher wenig oder gar nicht beachtet. Da gerade hier viel Verbesserungspotenzial liegt, übertragen wir dieses Handeln auch auf andere Arbeitsbereiche. Wir sind noch organisierter, strukturierter und professioneller geworden. Gerade arbeiten wir an der Einführung vom „AMS – Arbeitssicherheit mit System“, und auch die Umstellung auf digitale Prozesse gehen wir viel entschlossener an“, sagt sie.
 

Masterplan Handwerk 2025

Den „Masterplan Handwerk 2025“ hat die HWK-Vollversammlung in ihrer jüngsten Sitzung am 10. Dezember einstimmig verabschiedet. Mit diesem Dokument skizziert das Saar-Handwerk Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten entlang der Themenfelder Infrastruktur und regionale Entwicklung, Fachkräftesicherung und Qualifizierung, Unternehmensförderung, Umwelt- und Klimaschutz sowie Ressourceneffizienz und Fragen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion Saar-Lor-Lux-Wallonie. Auf dieser Grundlage formuliert die HWK Appelle des saarländischen Handwerks an die Politik, so zum Beispiel hinsichtlich des Breitbandausbaus, insbesondere im ländlichen Raum, der Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung oder der Umsetzung der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE).

Saarbrücken, 18. Dezember 2019


Unser Foto anbei zeigt:
Der erstplatzierte Wettbewerbsbeitrag für die HWK-Bildungsstätte des Architekturbüros Gerber Architekten GmbH, Dortmund, Einreicher: Prof. Dipl.-Ing. Eckard Gerber.

Fotografin: Jennifer Weyland