Saarländisches Handwerk engagiert sich in Ostafrika


HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes (3.v.r.) und Umweltzentrum-Geschäftsführer Hans-Ulrich Thalhofer (4.v.r.) besichtigen den neu errichteten Ausbildungsraum der Universität Djibouti.

Umweltzentrum und Handwerkskammer bei Berufsbildungsprojekt in Djibouti
 
Spitzenvertreter des Saar-Lor-Lux-Umweltzentrums (UZ) und der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) besuchen in diesen Tagen (20.02.2017) verschiedene Institutionen im ostafrikanischen Djibouti, um sich über den Stand der Dinge eines Berufsbildungsprojektes zu informieren. Das saarländische Handwerk realisiert mit Partnern wie der Handelskammer Djibouti, der Universität Djibouti und dem Lycée Industriel et Commercial de Djibouti, einem Wirtschaftsgymnasium in Djibouti-Stadt, dieses Projekt im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaft. Das saarländische Handwerksunternehmen Hoffmann und Ollinger, Sanitär-Heizung-Klimatechnik, und das saarländische Metallbau-Unternehmen Melchior schulen Ausbilder und Schüler, installieren Maschinen und Technik vor Ort und stellen in Deutschland Plätze für ostafrikanische Praktikanten zur Verfügung. HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes unterstreicht: „Entscheidend für den Erfolg des Projektes ist, dass die Unternehmen des saarländisches Handwerks ebenso profitieren wie unsere djiboutischen Partner. Es geht um Gewinn für alle Beteiligten.“ Ziel des Projektes ist es, die vorhandene Sonnen- und Windenergie durch Qualifizierung von Handwerkern vor Ort und den Einsatz neuer Techniken wie Photovoltaik, Solarthermie und Windkraft zum Aufbau des Landes zu nutzen.
 
Umweltzentrum-Geschäftsführer Hans-Ulrich Thalhofer weist auf das Zusammenspiel der Vermittlung handwerklicher Kompetenzen und der Etablierung erneuerbarer Energien als Zukunftschance für Djibouti hin: „An der Universität und der Berufsschule haben wir Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen, eine Solar- und Windkraftanlage installiert und Ausbildungsunterlagen eingeführt.“ UZ und HWK unterstützen zudem die Handelskammer Djibouti beim Aufbau ihres Dienstleistungssektors- und Beratungsangebots.
 
Das Projekt läuft seit 2011. Djibouti leidet unter anderem an sehr hoher Jugendarbeitslosigkeit, wie Klein-Zirbes hervorhebt: „Fast jeder zweite Jugendliche in Djibouti ist arbeitslos. Gleichzeitig mangelt es an Arbeitskräften, die die Qualifikation und das Know-How besitzen, die technisch anspruchsvollen Arbeiten in diesem Bereich in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Darüber hinaus fehlt es an Möglichkeiten der Beratung für kleine und mittlere Unternehmen, sodass Investitionen stocken oder gar nicht erst getätigt werden.“
 
Mit dem Projekt zur Förderung der erneuerbaren Energien in Djibouti soll sich das ändern. „Berufliche Bildung und erneuerbare Energien“, so UZ-Geschäftsführer Thalhofer, „sind auch in Deutschland eng vernetzte und hochaktuelle Themen. Daher freue ich mich sehr, dass wir im Rahmen dieses Projektes dazu beitragen können, dass dieser Bereich in Djibouti offen und zu-kunftsorientiert weiterentwickelt wird“.
 
Das Umweltzentrum hat als Tochterunternehmen der HWK im Rahmen der technischen Berufsausbildung bereits Projekte in verschiedenen mehrheitlich afrikanischen Ländern aufgebaut und betreut. Aktuell setzt es Berufsbildungspartnerschaften in Tunesien, Benin, Tansania und Djibouti um.