Streckenbezogene Mautsysteme belasten Handwerk


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Die Entscheidung des Europäischen Parlaments von Ende Oktober, für mittelschwere und leichte Fahrzeuge verpflichtend streckenbezogene Mautsysteme einzuführen, ist aus Sicht des Handwerks kaum nachvollziehbar. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Handwerkskammerdes Saarlandes sehen darin die Wettbewerbsfähigkeit ihres Wirtschaftsbereichs beeinträchtigt.
 
HWK-Präsident Bernd Wegner sagt dazu: „Wir schließen uns der Meinung unseres Spitzenverbandes an. Mit einer streckenabhängigen Maut drohen erhebliche Belastungen auch für den Großteil des regional tätigen Handwerks im Saarland. Die Entscheidung hat zur Folge, dass zukünftig alle Transporter zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen in die streckenabhängige Lkw-Maut einbezogen werden müssen.“ Dies sei umso weniger zu verstehen, da im Gegensatz zum Transportgewerbe die leichten und mittelschweren Fahrzeuge des Handwerks keinen überproportionalen Verschleiß verursachen, erklärt Präsident Wegner. Darüber hinaus tragen diese Fahrzeuge bereits heute über die Kfz- und Energiesteuer in nicht geringem Umfang zum Straßenunterhalt bei. Im Saarland sind zurzeit 560 Kilometer auf Autobahnen und Bundesstraßen mautpflichtig.
 
Das Europäische Parlament hat ebenfalls eine stauabhängige Maut beschlossen. Sie bedeutet das Ende des Vignettensystems, das gerade für Vielfahrer eine erhebliche Vereinfachung ist. Im Ergebnis droht eine Art landesweite Lkw-Maut mit kilometergenauer Erfassung auch für alle Kleintransporter. „Unsere Handwerkskammer stimmt auch hier dem ZDH zu, dass die EU-Kommission und das EU-Parlament ganz im Sinne der Subsidiarität handeln und den Mitgliedstaaten ihre Entscheidungsfreiheit hätten belassen müssen. Wir hoffen auf eine Revidierung der Entscheidung im Europäischen Rat, so HWK-Präsident Bernd Wegner
 
Saarbrücken, 2. November 2018