Standortentscheidung für das HWK-Zukunftsprojekt auf der Zielgeraden


Gebäude der HWK Saar 2018

Die Flächen und Gebäude der HWK in Alt-Saarbrücken, Foto: © Becker & Bredel

Standortentscheidung des saarländischen Handwerks zum Neubau der HWK-Bildungsstätte rückt näher.
Der Neubau der Bildungsstätte der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) beschäftigt intensiv die Gremien des saarländischen Handwerks. Unter dem Stichwort ‚Zukunftsprojekt‘ findet sich das Thema auf nahezu allen Tagesordnungen der letzten Vollversammlungen, Vorstandssitzungen und anderen Führungsgremien. „Wir arbeiten mit Hochdruck in Abstimmung mit Experten wie Gutachtern und Architekten an der Neuausrichtung unserer Bildungsstätte“, unterstreicht HWK-Präsident Bernd Wegner. „Eine besondere Rolle spielen dabei die öffentlichen Fördergeldgeber Bund und Land. Sie finanzieren den Neubau zum Großteil mit und bewerten den späteren Standort der Bildungsstätte vor allem unter dem Blickwinkel der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und der zu erwartenden Qualität der dort stattfindenden Bildungsarbeit.“ Flächen für
 

Werkstätten und Parkplätze entscheidend für Standortwahl

Um eine möglichst objektive Entscheidung in Sachen Standort treffen zu können, führte ein Gutachter im Auftrag der Handwerkskammer und auf Initiative der Fördergeldgeber bereits 2014 und 2016 Machbarkeitsstudien durch, die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken gegenüberstellten. Einer der untersuchten Standorte war Alt- Saarbrücken, der aktuelle Standort des HWK-Bildungszentrums. Weitere Standorte waren zum Beispiel Neunkirchen, Saarbrücken- Burbach und Lebach. Der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass es unter den damaligen Bedingungen keinen idealen und zu favorisierenden Standort gibt. HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes stellt fest: „Entscheidend ist, ob am Standort für die neue Bildungsstätte genügend Flächen für die zu errichtenden Werkstätten und entsprechende Parkplätze zur Verfügung stehen. Dies bewertete der Gutachter damals in Alt-Saarbrücken als schwierig und teuer. Wir hatten den Auftrag der Vollversammlung, mit den Verantwortlichen der Landeshauptstadt weitere Gespräche zu führen, um doch noch entsprechende Flächen in Alt-Saarbrücken abbilden zu können.“ Hinzu komme, so der HWK-Hauptgeschäftsführer, dass man sich zwischenzeitlich auch Gedanken über einen Neubau des nicht geförderten Verwaltungsbaus gemacht habe. „Eine gute Lösung wäre, gegenüber dem jetzigen Verwaltungsbau und der aktuellen Bildungsstätte auf der HWK-eigenen Parkfläche vor dem sogenannten ,Pingusson-Gelände‘ Verwaltung und Bildungsstätte neu zu bauen. Hierzu haben intensive Gespräche mit der Stadt Saarbrücken und dem Land stattgefunden.“ Die Landeshauptstadt habe ihm, so der HWK-Hauptgeschäftsführer, schriftlich hinterlegt, unter welchen städtebaulichen Rahmenbedingungen sie sich eine Realisierung des HWK-Baus vorstellen kann. „So ganz passen diese Vorstellungen noch nicht mit den Einschätzungen überein, die uns Experten für unseren Neubau mit auf den Weg geben.“ Man bleibe mit der Landeshauptstadt im Gespräch.
 

Zentrale Bedeutung für die Landeshauptstadt

Die Landeshauptstadt betrachtet das HWK-Zukunftsprojekt insbesondere unter städteplanerischen Aspekten. Saarbrückens Baudezernent Professor Heiko Lukas führt aus: „Die Weiterentwicklung des Standortes der Handwerkskammer hat eine besondere zentrale Bedeutung für die Landeshauptstadt Saarbrücken. Mit der positiven baulichen Entwicklung der HWK haben wir die Chance, dass in Form einer offenen und zeitgemäßen Architektur ein wichtiges öffentliches Bauvorhaben im Zentrum der Landeshauptstadt umgesetzt werden kann. Die städtebauliche Entwicklung des Quartiers rund um die Handwerkskammer und den denkmalgeschützten Bau der ehemaligen französischen Botschaft wird derzeit intensiv zwischen der Handwerkskammer, der Landeshauptstadt und dem Landesdenkmalamt diskutiert. Wichtige Kriterien sind die stadträumlich freiraumplanerische Einbindung und Vernetzung in das Umfeld, der Umgang mit den städtebaulichen Schnittstellen des Bestandes sowie die Erschließungsstruktur mit den Maßnahmen für den ruhenden Verkehr. Wir versprechen uns von den intensiv diskutierten Ideen und Lösungsansätzen wichtige Impulse für die städtebauliche Entwicklung Saarbrückens.“
 

Neunkirchen, Stadt der beruflichen Bildung

Die Stadt Neunkirchen, ebenfalls ein möglicher Standort, zeigt massives Interesse daran, ihr Profil als Stadt der beruflichen Bildung zu schärfen, und wirbt für eine Investition des saarländischen Handwerks in Premiumlage: „Das Bildungszentrum der HWK würde hervorragend nach Neunkirchen passen, da Bildung in dieser Stadt und für diese einen hohen Stellenwert hat“, so Oberbürgermeister Jürgen Fried. „Dafür sprechen nicht zuletzt die Studierenden der ASW-Berufsakademie oder die dualen Angebote der Berufsschulen – als Beispiele für Bildungseinrichtungen, die sich erfolgreich niedergelassen haben. Unsere Kultur-, Freizeit- und Shoppingangebote bei bester Erreichbarkeit und günstigen Parkplätzen sind sicher weitere deutliche Standort- Argumente für das geplante Bildungszentrum.“
 
HWK-Präsident Bernd Wegner verfolgt einen ehrgeizigen Fahrplan und wird die Fakten im Rahmen eines Workshops mit Experten aufbereiten und diese dann mit Mitgliedern der Vollversammlung in einer Informationsveranstaltung erörtern. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden, was sich übrigens auch in der aktuellen Berichterstattung in den saarländischen Medien widerspiegelt. Ich bin guter Dinge, dass wir noch in diesem Jahr eine Standortentscheidung fällen können“, so der HWK-Präsident.