HWK Bildungsplan: Bildungsauftrag und Standortsicherung


Eine Dame und zwei Herren

© Diersch

HWK realisiert „Businessplan Bildung 2025“ - Umsetzungsprogramm mit über 40 Maßnahmen.
In ihrer jüngsten Sitzung hat die Vollversammlung der Handwerkskammer des Saarlandes mit großer Mehrheit beschlossen, ihre Bildungsstätte zu modernisieren. Der Bund und das Land fördern dieses millionenschwere Projekt, das HWK-intern „Zukunftsprojekt“ genannt wird. HWK-Präsident Bernd Wegner macht deutlich, dass diese Baumaßnahme ein wichtiger Baustein der breitangelegten Bildungsoffensive der saarländischen Handwerkskammer ist – allerdings nicht der einzige. Präsident Wegner unterstreicht, dass die Inhalte und die Programmatik der zukünftigen Bildungsarbeit seines Hauses mindestens ebenso wichtig sind wie die Gebäude, die derzeit geplant werden: „Unser Zukunftsprojekt bildet gewissermaßen Grundlage und Rahmen für das Wissen, das wir heute und morgen im Handwerk vermitteln. In Zeiten der Digitalisierung kann es dabei ein einfaches ‚weiter so‘ nicht geben. Die Modernisierung unserer Bildungsstätte ist sozusagen die Hardware, unser Businessplan Bildung 2025 gewissermaßen die Software, mit der wir in die Zukunft gehen.“
 
Der HWK-Präsident betont dabei, dass es um den Dreiklang Bildungsauftrag, Leistungserbringung und Standortsicherung gehe: „Bei allem was wir tun, geht es uns nicht nur um unsere eigenen Kennzahlen. Wir haben auch immer den gesamten Standort Saarland im Blick. Dass wir die uns übertragenen hoheitlichen Aufgaben erfüllen wollen und werden – auch wenn sie uns Geld kosten – ist selbstverständlich.“ 
 

Alles im Blick  

Der HWK-Businessplan Bildung 2025 ist das Ergebnis einer 360-Grad-Betrachtung aller Bildungsbereiche in der Handwerkskammer des Saarlandes. „Wir haben in den vergangenen Monaten in bereichs- und hierarchieübergreifenden Workshops, an denen Vertreter des Ehren- und Hauptamtes teilgenommen haben, alles durchleuchtet“, so HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. „In einem strukturierten Prozess haben wir uns nicht nur mit dem Zukunftsprojekt, sondern zum Beispiel auch mit der Saarländischen Meister- und Technikerschule oder unserem Weiterbildungsangebot intensiv beschäftigt. Das Ergebnis sind über 40 Einzelmaßnahmen, die wir nun im Zuge einer bereichs- und hierarchieübergreifenden Projektarbeit umsetzen. Der Fahrplan dazu ist der Businessplan Bildung 2025, der klare Verantwortlichkeiten und eine klare Zeitschiene enthält.“ Der HWK-Hauptgeschäftsführer erläutert, dass sich der Businessplan auf zwei Ebenen bewege. Zum einen gehe es um funktionale Fragestellungen, bei denen vor allem die Professionalisierung und der kontinuierliche Verbesserungsprozess im Vordergrund stehen: „Ein Beispiel dafür ist unser Berichtswesen mit seinen Kennzahlen, das wir nun anpassen und professionalisieren.“ Zum anderen stehen Erlössteigerungen und Kostensenkungen im Vordergrund wie Dr. Klein-Zirbes hervorhebt: „Wir haben eine intensive Zweckdiskussion geführt. Unser Bildungsangebot darf kein Selbstzweck sein. Es muss sich zukunftsfest finanzieren. Das gilt auch für die SMTS, bei der das saarländische Handwerk einen ehemals staatlichen Bildungsauftrag übernommen hat. In diesem Zusammenhang werden wir weiterhin Gespräche mit der Landesregierung führen, die ein ‚Jahrzehnt der Investitionen‘ ausgerufen hat.“
 

Intensive Partnerschaften

Dass die Handwerkskammer des Saarlandes in ihrer Bildungsprogrammatik neue Wege geht, belegen Partnerschaften wie die mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) oder dem privaten Bildungsanbieter ASW Berufsakademie Saarland. Die akademische Weiterbildung des Handwerks müsse ausgebaut werden, so HWK-Geschäftsführer Stefan Gerhard, der erster Ansprechpartner für das Zukunftsprojekt ist: „Angesichts des ständigen Wandels durch den technischen Fortschritt – Stichwort Digitalisierung – ist es unverzichtbar, dass wir dem saarländischen Handwerk einen guten Zugang zu akademischem Wissen bieten. Wir sind sehr froh, dass die ASW uns im Studiengang Handwerksmanagement eine pauschale Anerkennung von 60 ECTS gewährt. Dieses Angebot gilt für SMTS-Absolventen. Es richtet sich nicht zuletzt an die Handwerksunternehmen, die ihrem Nachwuchs eine Ausbildung auf höchstem Niveau bieten wollen.“