Der aktuelle Ausbildungsmarkt im Saarland

Der aktuelle Ausbildungsmarkt im Saarland
Foto: BeckerBredel

Der saarländische Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderungen in Zeiten von Strukturwandel, Transformation und Fachkräftebedarfen in vielen Branchen. Für einen erfolgreichen Ausgleich am Ausbildungsmarkt als eine der wichtigsten Säulen zur Fachkräftesicherung ist ein Zusammenspiel wesentlicher Akteure wichtig.

Die Agentur für Arbeit Saarland, die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) und die die Industrie- und Handelskammer Saarland (IHK) zogen Ende Oktober eine gemeinsame Bilanz für 2025:

Individuelle Beratungen und Angebot der Berufsberatung

Im Berufsberatungsjahr 2024/2025, das von Oktober bis September des nächsten Jahres läuft, wurden von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Saarland 1.400 berufsorientierende Veranstaltungen an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen (BO) durchgeführt. Es fanden 19.000 individuelle Beratungsgespräche statt. Diese Aktivitäten unterstreichen die umfassende Unterstützung, die die Berufsberatung den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Saarland bietet, um sie beim bestmöglichen Einstieg ins Berufsleben individuell zu unterstützen.

Ausbildungsmarkt im Überblick

Von insgesamt 4.871 Bewerberinnen und Bewerber um Ausbildungsplätze im Saarland haben 1.798 eine Ausbildung aufgenommen. 2.295 haben sich abgemeldet, oft weil sie den Schulbesuch fortsetzen oder ein Studium aufgenommen haben. 639 sind mit Alternativen beschäftigt und bleiben weiterhin bei der Berufsberatung gemeldet, während aktuell noch 139 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt sind. Die Betreuung der noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber erfolgt in der Agentur für Arbeit und in den sechs saarländischen Jobcentern. Gemeinsam mit den Kammern laufen Aktivitäten zur diesjährigen Nachvermittlungsaktion noch bis Jahresende.

Förderung und Unterstützung

Die Förderung von Ausbildungen ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Berufsberatung. 243 Bewerberinnen und Bewerber wurden gefördert, um eine Ausbildung aufzunehmen, und 95, um in einer laufenden Ausbildung bleiben zu können und Abbrüche zu vermeiden. Darüber hinaus mündeten 77 in eine überbetriebliche Ausbildung ein. Die Investitionen in Förderung wie Assistierte Ausbildung, Berufsausbildungsbeihilfe, Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und Reha-Ausbildungsmaßnahmen belaufen sich auf 11,8 Millionen Euro.

Ausbildungsstellen und Besetzung

Unternehmen meldeten 5.955 Ausbildungsstellen, davon 5.709 betriebliche Ausbildungs-stellen, 3,3 % weniger als 2024. Davon blieben 462 bislang unbesetzt, was einem Rückgang der unbesetzten Ausbildungsplätze von mehr als 31 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

„Die Berufsberatung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihrem Weg in die Berufswelt. Durch unsere flächendeckenden Berufsorientierungsveranstaltungen an den Schulen, individuelle Beratung und Förderung unterstützen wir junge Menschen an der Schwelle zum Berufsleben und helfen dabei, den Übergang von der Schule zum Berufseinstieg erfolgreich schaffen,“ sagte Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, in der gemeinsamen Presseinfo.

Doris Clohs, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der HWK, sagte: „Das wirksamste Mittel gegen den Fachkräftemangel ist, die Ausbildung zu stärken und Schülerinnen und Schüler frühzeitig für das Handwerk zu begeistern.“ Die Handwerkskammer unterstützt Betriebe und junge Menschen mit umfassender Ausbildungsberatung und zahlreichen Angeboten zur Berufsorientierung

Bei der Zahl der im Vergleich zum Vorjahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse zeigt sich laut Clohs ein ganz leichter Minustrend, insgesamt geht sie für das Gesamtjahr aber von weitgehend stabilen Zahlen aus. „Da ist noch Bewegung drin. Unsere Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass viele junge Menschen auch noch bis weit in den Herbst hinein eine Ausbildung beginnen. In der HWK-Lehrstellenbörse www.lehrstellen-radar.de sind aktuell noch zahlreiche Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen verfügbar.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé stellte fest: „Die saarländischen Unternehmen haben ihre Ausbildungsaktivitäten weiter heruntergefahren und melden der Arbeitsagentur immer weniger Stellen. Hier spiegelt sich die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage wider. Insbesondere in der Industrie und im Handel sehen wir ein deutliches Minus bei den bis Ende Oktober abgeschlossenen Ausbildungsverträgen.“

Fazit

Durch die Teilnahme an vielen anderen lokalen und regionalen Veranstaltungen tragen die Agentur für Arbeit sowie HWK und IHK dazu bei, den Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Region zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit der saarländischen Wirtschaft zu stärken. „Unser Ziel ist es, eine enge Verbindung zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt herzustellen, um den zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Saarland zu decken und die Region als attraktiven Standort für Unternehmen und Fachkräfte zu etablieren,“ so Madeleine Seidel.

Weitere Informationen zu den Angeboten der HWK rund um die Ausbildung im Handwerk

Die komplette Presseinformation als PDF