Neuer KI-Service Desk der Bundesnetzagentur

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Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in den betrieblichen Alltag – auch im Handwerk. Vom KI-gestützten Angebotswesen über digitale Assistenten in der Kundenkommunikation bis hin zur automatisierten Produktionsplanung: Immer mehr Betriebe setzen auf die Chancen intelligenter Systeme. Doch mit dem Einsatz neuer Technologien steigen auch die rechtlichen Anforderungen. Um kleine und mittlere Unternehmen – und damit ausdrücklich auch Handwerksbetriebe – beim Umgang mit der neuen EU-KI-Verordnung zu unterstützen, hat die Bundesnetzagentur nun ein neues Informations- und Beratungsangebot gestartet: den KI-Service Desk.

Praxisnah und verständlich: Der Compliance Kompass

Zentrales Element des Angebots ist der interaktive „Compliance Kompass“, ein Online-Tool, mit dem sich KI-Anwendungen rechtlich einordnen lassen. Denn nicht jede KI ist gleich risikobehaftet – die neue Verordnung unterscheidet zwischen minimalen, begrenzten und hohen Risiken. Die Einstufung bestimmt, welche rechtlichen Pflichten beim Einsatz erfüllt werden müssen. Während etwa ein transparenter KI-Chatbot nur geringe Anforderungen mit sich bringt, gelten für sogenannte Hochrisiko-Anwendungen strenge Regeln zu Nachvollziehbarkeit, Dokumentation und technischer Sicherheit.

Gerade für kleinere Betriebe ohne eigene IT-Abteilung ist diese Einordnung alles andere als trivial. Hier setzt der KI-Service Desk an: Neben digitalen Tools bietet er auch Schulungsmöglichkeiten und verweist auf weiterführende Informationsquellen. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und Betriebe zu befähigen, KI sinnvoll und rechtskonform einzusetzen – sei es in Eigenentwicklung oder bei der Nutzung externer Anwendungen.

Handwerk braucht Klarheit und Unterstützung

Die Wahl der Bundesnetzagentur als betreuende Institution ist dabei ein Signal. Als technische Regulierungsbehörde mit wirtschaftlicher Ausrichtung soll sie die Umsetzung der Verordnung in Deutschland künftig pragmatisch, technologieoffen und wettbewerbsorientiert begleiten. Noch ist die finale Entscheidung über die zuständige Marktüberwachungsbehörde offen – bis spätestens August 2025 muss der Bund eine solche Stelle offiziell benennen. Die Bundesnetzagentur bereitet sich bereits auf diese Rolle vor.

Für das Handwerk bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit den neuen Vorgaben vertraut zu machen – bevor sie verpflichtend werden. Der Zugang zum KI-Service Desk ist niedrigschwellig, die Inhalte sind auf kleine Unternehmen zugeschnitten. Unter www.bundesnetzagentur.de/ki-servicedesk finden interessierte Betriebe den Compliance Kompass, rechtliche Erläuterungen und Hinweise zu Schulungsangeboten.

DigiBIT der Handwerkskammer steht bereit

Auch die Handwerkskammer des Saarlandes unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe bei der Digitalisierung und beim Einsatz von KI. Alexander Petto, Digitalisierungsberater der HWK, betont: „Gerade im Handwerk brauchen wir Lösungen, die praxisnah und verständlich sind. Der KI-Service Desk hilft dabei, Klarheit zu schaffen – und das ist die Voraussetzung dafür, dass Betriebe KI-Technologien mit Vertrauen und Verantwortung einsetzen können.“


Ansprechpartner


Alexander Petto
Beauftragter für Innovation und Technologie Themenschwerpunkt Digitalisierung (DIGI–BIT)
Telefon 0681 5809-141
a.petto@hwk-saarland.de