
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im saarländischen Handwerk konnte 2024 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Aufwärtstrend verbuchen. Das hat eine Gewerke übergreifende statistische Auswertung der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) ergeben. Konkret legte die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse mit einem Plus von 0,17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr etwas zu. Einen Anstieg an neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen gab es bei den Kraftfahrzeugmechatronikern, den Augenoptikern und den Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Rückgänge gab es unter anderem bei den Fahrzeuglackierern und den Mechatronikern für Kältetechnik. 2024 haben insgesamt 1.767 Männer und Frauen eine Ausbildung bei einem saarländischen Handwerksbetrieb begonnen. Insgesamt absolvieren – Stand heute – 4.276 Lehrlinge eine Ausbildung im Saarhandwerk.
„Die Zahlen spiegeln die hohe Bereitschaft der saarländischen Handwerksunternehmen wider, jungen Menschen mit einer handwerklichen Ausbildung einen erfolgreichen Berufseinstieg zu ermöglichen und den eigenen Fachkräftebedarf zu decken“, kommentiert HWK-Präsident Helmut Zimmer die Ergebnisse der Auswertung. Was aus der Statistik nicht hervorgehe, sei, dass viele saarländische Handwerksunternehmen bereit seien, noch deutlich mehr Auszubildende einzustellen, weiß der Präsident. Sehr erfreulich seien die Zuwächse in einzelnen Gewerken wie dem Kfz- oder Augenoptikerhandwerk. Das Plus sieht Zimmer als Ansporn für die Handwerksorganisationen wie auch für die ausbildungsbereiten Betriebe, in ihren Bemühungen um den Fachkräftenachwuchs nachzulegen. „Ich bin mir sicher, dass es unserer Handwerkskammer 2025 gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben, den Schulen aber auch den politischen Entscheidungsträgern im Land gelingen kann, noch bei viel mehr Jugendlichen die Begeisterung für einen der saarlandweit rund 70 Ausbildungsberufe zu wecken. Das Handwerk hat das Zeug, jetzt die Welt von morgen zu gestalten. Unsere Betriebe werden jedes Nachwuchstalent, das hierzu beitragen will, mit offenen Armen aufnehmen“, betont er. Zimmer, in dessen St. Wendeler Dachdeckerbetrieb über 150 Auszubildende ihr Handwerk erlernt haben, setzt bei der Nachwuchswerbung vor allem auf die persönliche Ansprache bei großen Veranstaltungen wie dem Tag des Handwerks, Schulkooperationen sowie das ganzjährige Anbieten von Praktika.
HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt appelliert an die ausbildungsbereiten Handwerksbetriebe im Saarland, bei der Nachwuchsgewinnung auf einen breitgefächerten Mix aus digitalen und analogen Maßnahmen zu setzen. „Handwerk will erlebt werden! Ausbildungsbereite Betriebe, die beliebte Aktionstage wie den Girls’Day oder den Boys’Day im April oder die Praktikumswoche Saarland während der Sommerferien nutzen, um Schnupperpraktika anzubieten, liegen mit ihrem Einsatz in jedem Fall richtig“, ist sich der Hauptgeschäftsführer sicher. Bewährt habe es sich außerdem, das eigene Ausbildungsangebot auf Online-Kanälen vorzustellen, die von Jugendlichen am stärksten genutzt werden wie beispielsweise Instagram, YouTube oder WhatsApp.
Aber auch schwarze Bretter an Schulen oder die Lokalzeitung vor Ort könnten heute noch helfen, so Schmitt weiter.
Umgekehrt lädt er Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche sowie deren Eltern ein, das kostenlose Beratungsangebot der HWK-Ausbildungscoaches in Anspruch zu nehmen. „Unsere Beraterinnen und Berater nehmen gemeinsam mit den Jugendlichen deren individuelle Stärken in den Blick und schauen anschließend, in welchem Handwerk sie ihre Talente am besten entfalten können. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Suche nach dem passenden Praktikums- oder Ausbildungsplatz, sodass der Einstieg in die handwerkliche Ausbildung garantiert gelingt“, informiert Schmitt.
Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze finden Interessierte auf der Online-Plattform und App „Lehrstellenradar“: www.lehrstellen-radar.de