Jetzt handeln: Wirtschaftspolitik neu ausrichten und das Handwerk stärken

Eine verpflichtende Berufsorientierung für alle Schüler im Saarland
Foto: Oliver Dietze | Eine verpflichtende Berufsorientierung für alle Schüler im Saarland wäre eine wichtige Maßnahme, um junge Menschen frühzeitig für das Handwerk zu begeistern.

Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) begrüßt die jüngsten Äußerungen der Landespolitik zur Stärkung von Mittelstand und Handwerk. „Es ist ein wichtiges Signal, dass Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und weitere politische Vertreter sich klar für eine stärkere Ausrichtung auf Mittelstand und Handwerk aussprechen“, sagt HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt. „Nun müssen konkrete Maßnahmen folgen, die vor Ort spürbare Entlastung bringen.“ Die HWK bietet sich als aktiver Partner an und steht für einen intensiven Austausch auf allen Ebenen bereit.

Die saarländischen Handwerksbetriebe sind in der Region verwurzelt und standorttreu. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die betriebliche Vielfalt des Handwerks trägt maßgeblich zur Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur bei. „Um erfolgreich wirtschaften zu können, brauchen unsere Betriebe aber auch wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Dazu gehören beispielsweise eine gut ausgebaute und leistungsfähige digitale Infrastruktur, aber auch Gewerbeflächen, die den Bedürfnissen des Handwerks und nicht nur der Industrie gerecht werden. Auch die Verkehrsanbindung unserer Betriebe und ihrer Kunden spielt eine entscheidende Rolle“, betont Schmitt.

Eine sehr große Herausforderung ist und bleibt die Fachkräftesicherung. „So wäre eine verpflichtende Berufsorientierung für alle Schüler im Saarland eine wichtige Maßnahme, um junge Menschen frühzeitig für das Handwerk zu begeistern. Außerdem ist die Gleichstellung beruflicher und akademischer Bildung essenziell, damit der berufliche Weg als gleichwertige Karriereoption wahrgenommen wird.“

Die HWK erwartet von der saarländischen Landespolitik, dass sie sich auf Bundesebene für Reformen einsetzt, die das Handwerk spürbar entlasten. Dazu gehören die Senkung der Lohnnebenkosten, ein deutlicher Abbau von Bürokratie und eine planbare, dauerhafte Reduktion der Energiekosten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, damit kleine und mittelständische Handwerksbetriebe auch in wirtschaftlich ungewissen Zeiten bestehen können.

„Unsere aktuelle Konjunkturumfrage zeigt, dass das saarländische Handwerk derzeit noch stabil dasteht, jedoch trüben sich die Aussichten für die kommenden Monate“, erklärt Schmitt. „Das Handwerk ist ein wesentlicher Pfeiler der Energiewende und des wirtschaftlichen Wandels. Jetzt ist die Politik gefordert, klare Signale zu setzen, damit das Handwerk seine Schlüsselrolle für die Zukunft erfolgreich ausfüllen kann.“