
Tools wie der KI-Chatbot GhostGPT werden auch für Handwerksbetriebe zunehmend zum Risiko.
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt zwar viele Vorteile für Unternehmen, birgt aber auch Risiken – vor allem im Bereich der Cyberkriminalität. Ein aktuelles Beispiel ist GhostGPT, ein auf kriminelle Aktivitäten ausgerichteter KI-Chatbot, der im Darknet angeboten wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen KI-Systemen, die in der Regel mit Sicherheitsmechanismen gegen Missbrauch ausgestattet sind, wird GhostGPT als Werkzeug von Cyberkriminellen eingesetzt. Das Spektrum reicht von Phishing-Mails über Malware bis hin zur Umgehung von Sicherheitsmaßnahmen.
„Was früher nur von sehr erfahrenen Hackern durchgeführt werden konnte, ist nun durch Tools wie GhostGPT auch für technisch weniger versierte Täter möglich“, erklärt Alexander Petto, Beauftragter für Innovation und Technologie Themenschwerpunkt Digitalisierung (DIGI–BIT) der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK). „Damit wird Cyberkriminalität deutlich zugänglicher und potenziell gefährlicher, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.“
Die Gefahr von Tools wie GhostGPT liegt in ihrer Fähigkeit, die Eintrittshürden für Cyberkriminalität zu senken. Früher war ein tiefes technisches Verständnis notwendig, um Malware oder Ransomware zu programmieren. Heute genügt ein Klick, um diese Angriffe zu starten – was die Zahl und die Raffinesse von Cyberangriffen exponentiell erhöhen könnte.
Wie können sich Betriebe schützen?
„Die Bedrohungslage hat sich geändert. Heute geht es nicht nur um technische Schutzmassnahmen, sondern auch um die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden“, so Petto weiter. Vor allem Phishing-Angriffe und Social Engineering werden immer häufiger eingesetzt, um Mitarbeiter dazu zu bringen, Sicherheitslücken zu öffnen. Unternehmen sollten daher ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen und für solche Bedrohungen sensibilisieren.
Aber nicht nur Schulungen sind wichtig. Unternehmen sollten auch die technischen Schutzmaßnahmen regelmäßig überprüfen und aktualisieren. Filter für Phishing-Mails und Firewalls gehören heute zur Grundausstattung jedes Unternehmens, um KI-generierte Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
Das Risiko durch GhostGPT und ähnliche Tools zeigt, dass Cyberkriminalität nicht nur ein Problem für große Unternehmen ist. Auch Handwerksbetriebe müssen sich der Herausforderung stellen. Prävention, Weiterbildung und moderne Schutztechnologien sind die beste Verteidigung gegen diese wachsenden Gefahren in der digitalen Welt. „Cyberkriminalität schläft nicht. Unternehmen müssen proaktiv handeln, um ihre Daten und ihre Zukunft zu schützen“, sagt Petto.
Ansprechpartner
Alexander Petto
Beauftragter für Innovation und Technologie Themenschwerpunkt Digitalisierung (DIGI–BIT)
Telefon 0681 5809-141
a.petto@hwk-saarland.de