EMAS-Zertifizierung fördert Nachhaltigkeit


Eine Grippe Menschen bei der Preisverleigung zu EMAS

© Guldner / Gómez / Weyland / Bundesumweltministerium

Die Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH unterstützt und begleitet saarländische Handwerksunternehmen bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen gemäß der europäischen EMAS-Zertifizierung.
Unterschiedliche Zielgruppen wie Kunden, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit fordern von Unternehmen und Organisationen zunehmend transparente Berichte über Ökonomie, Ökologie und Soziales. Um große Unternehmen sowie kleine und mittlere Betriebe dabei zu unterstützen, den Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit gerecht zu werden, hat die Europäische Union das Öko-Audit European Management and Audit Scheme, kurz: EMAS, entwickelt. Unternehmen können mit dem EU-Label ausgezeichnet werden, wenn sie Auflagen der EMAS-Verordnung erfüllen. Auch viele saarländische Handwerksunternehmen haben sich bereits nach EMAS zertifizieren lassen. Bernd Wegner, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes, stellt fest: „Nachhaltigkeit ist für das Handwerk weder Modethema noch Schlagwort. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass die nachkommende Generation die gleichen Chancen hat wie wir. Dieser Gedanke findet sich seit Jahrhunderten im Handwerk wieder. So etwa beim bewährten Dreiklang Ausbildung, Gesellenbrief, Meisterbrief. Dieser Dreiklang steht für nachhaltiges Unternehmertum und Fachkräftesicherung.“ Die familiären Strukturen des Handwerks seien der Grund dafür, dass Handwerksunternehmen nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen dächten, so Präsident Wegner.

HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes schildert die Arbeit der HWK und der Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH (UZ) beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz: „Das UZ und unsere Handwerkskammer setzen sich seit Jahren für Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Das UZ hat zum Beispiel bei der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) bundesweit eine koordinierende Funktion. Mit unserem UZ sind wir auch Treiber bei den EMAS– Zertifizierungen. In diesem Bereich nimmt das saarländische Handwerk bundesweit eine Spitzenposition ein.“ UZ-Geschäftsführer Hans-Ulrich Thalhofer weist auf die Dringlichkeit nachhaltigen Wirtschaftens hin: „Die Klimaampel steht auf Gelb! Gegenmaßnahmen sind unerlässlich. Auch Handwerksbetriebe leisten einen wesentlichen Beitrag. Hierzu hat das Umweltzentrum kürzlich eine Broschüre veröffentlicht. Darin zeigen wir, dass es mit vertretbarem Aufwand und sogar zum eigenen Nutzen sinnvoll ist, konkrete betriebliche Verbesserungen für den Klima- und Umweltschutz einzuleiten, ganz im Sinne einer umfassenden Nachhaltigkeit.“

Das saarländische Unternehmen Markus Glöckner Natursteine hat sich 2015 entschlossen, diesen Weg zu gehen und die eigene Umweltleistung mit Unterstützung des UZ zu dokumentieren und zu bewerten. Im April 2017 wurde die Umwelterklärung durch einen externen Gutachter validiert. Im Mai desselben Jahres folgte die Überreichung der EMAS-Urkunde durch den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost. Seitdem wurde das Neunkircher Handwerksunternehmen mehrfach für seine Leistungen in den Bereichen Umweltschutz und Corporate Social Responsibility (CSR) ausgezeichnet. Zuletzt erhielt es im November 2019 eine besondere Anerkennung bei den EMAS-Awards in Bilbao. Der auf Denkmalpflege spezialisierte Betrieb, den Steinmetzen- und Steinbildhauermeister sowie Landesinnungsmeister Markus Glöckner seit 1993 in zweiter Generation führt, bekennt sich aus Überzeugung zu einem nachhaltigen Wirtschaften.

Handwerksunternehmer Markus Glöckner beschreibt die Einführung des Systems in seinem Betrieb: „Mithilfe des Systems ermitteln und dokumentieren wir einerseits die Auswirkungen unseres Betriebes auf die Umwelt. Andererseits verbessern wir über Umweltziele auch kontinuierlich unsere Umweltleistung: Zum Beispiel senken wir durch einen Brauchwasserkreislauf den Frischwasserverbrauch. Bei den internen Audits hat uns das UZ unterstützt. Außerdem hat es uns bei der Begutachtung durch einen externen Umweltgutachter begleitet, der unsere Umwelterklärung schließlich validiert hat“.

Katja Hobler, kaufmännische Leiterin des Betriebs betont: „Oft greifen unsere Ziele in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit ineinander. Die Digitalisierung ermöglicht es uns, viele Prozesse schlanker zu gestalten, wie beispielsweise vernetztes Arbeiten und regelmäßige Mitarbeitergespräche, und trägt damit dazu bei, dass diese überhaupt in der gewünschten Weise stattfinden können“, so die Unternehmerin.

Informationen zu EMAS und zum ZU erhalten Interessierte beim Geschäftsführer des UZ.