Handwerks-Kampagne: Zukunftsperspektive ländlicher Raum


Eine Collage mit vielen Menschen

© Diersch

Die Handwerks-Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ setzt Akzente und bringt die Themen Energieeffizienz und Fachkräftesicherung in ländliche Regionen.  
 
Bereits viermal hat Bernd Wegner, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), in diesem Jahr die Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ in saarländischen Landkreisen vorgestellt. „Diese Kampagne bietet unseren Handwerksunternehmen die ideale Plattform, um wichtige Themen wie Energieeffizienz, energetische Gebäudesanierung sowie erneuerbare Energien verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Darüber hinaus können sich unsere Betriebe in den Regionen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren,“ bringt er die Vorteile der Kampagne für die Handwerksbetriebe auf den Punkt.
 
Vor zwei Jahren ist die Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ gestartet und kooperiert heute mit den Landkreisen Saarpfalz- Kreis, Neunkirchen und Regionalverband Saarbrücken. „Dort präsentieren wir das Handwerk als modernen Wirtschaftszweig und leistungsfähigen Arbeitgeber. Damit tragen wir zur Stärkung der ländlichen Räume im Saarland bei“, erklärt HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. 2018 waren es bereits 18 Veranstaltungen, die das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum (UZ) im Auftrag der HWK organisierte. „Wir bieten unseren Handwerksbetrieben mit dieser Aktion ein Forum, auf dem sie Zukunftsthemen des Handwerks und ihr Gewerk vorstellen können“, so UZ-Geschäftsführer Hans-Ulrich Thalhofer.
 

Nahe an der Zielgruppe

Gerade die in diesem Jahr verstärkte Präsenz an Schulen und Gymnasien eröffnet den Betrieben eine gute Chance, jungen Menschen die Möglichkeiten einer handwerklichen Ausbildung vorzustellen und auf die damit verbundenen Karrieremöglichkeiten aufmerksam zu machen. HWK-Präsident Bernd Wegner ist die Zusammenarbeit mit den Schulen wichtig. „Bei unserer Kooperation mit den Schulen stellen wir fest, dass das Handwerk als mögliche Berufsoption immer noch zu wenig in Erwägung gezogen wird und auch die unterschiedlichen Berufsbilder nur unzureichend bekannt sind. Ziel ist es, gemeinsam mit den regionalen Betrieben zu zeigen, dass das Handwerk vielseitig ist und hervorragende Zukunftschancen bietet“, betont Präsident Wegner. Für den Unternehmer Udo Schmidt von der Elektro Udo Schmidt GmbH aus Blieskastel hat sich das bereits heute ausgezahlt: „Sein Unternehmen vor Schülern als Arbeitgeber präsentieren zu können und mit den jungen Menschen ins direkte Gespräch zu kommen, ist der große Vorteil der Kampagne. Mir hat die Teilnahme viel gebracht, denn ich konnte dadurch einen Auszubildenden gewinnen, der bei mir vor kurzem angefangen hat.“  
 
Die HWK organisiert daher Workshops mit Lehrern und Handwerkern, um die Unternehmensvertreter gut für den Auftritt vor der Schulklasse vorzubereiten. „Lehrer haben in der Regel ein Studium und ein Referendariat hinter sich gebracht, bevor sie offiziell Schüler unterrichten dürfen. Das hat gute Gründe. Die Wissensvermittlung und der Umgang mit Schülern will gelernt sein. Deshalb ist es uns wichtig, dass Handwerksvertreter gut vorbereitet in die Schulklasse gehen“, so Dr. Klein-Zirbes.
 

Klimaschutz und Energieeffizienz voranbringen  

Hier zeigt sich für Thalhofer eine besondere Stärke der Kampagne. Gerade im ländlichen Raum sei es wichtig zu zeigen, dass viele kleine und mittlere Betriebe zukunftssichere Arbeitsplätze bieten: „In Zeiten des demografischen Wandels ist es von Bedeutung, durch Arbeit vor Ort, die jungen Menschen in der Region zu halten oder sogar von außerhalb an den Standort zu ziehen.“
 
Die Chancen für das örtliche Handwerk liegen nicht nur beim Thema Fachkräftesicherung. Das Handwerk schafft Arbeitsplätze steht für hohe Qualität und bietet wohnortnahe, individuelle Lösungen für den Kunden. Die Kampagne rückt diese Vorzüge stärker in den Fokus. Deshalb nimmt auch das Thema Energieeffizienz eine besondere Stellung innerhalb der Kampagne ein. „Wir wollen alle Beteiligten, die zu einer attraktiven Gestaltung des Wirtschaftsstandorts Saarland und dem Erreichen der Klimaschutzziele beitragen können, zusammenbringen. Unser Ziel ist, es durch praxisnahe Veranstaltungen vor Ort das Handwerk aktiv zu präsentieren und die Menschen in den Landkreisen für eine energetische Gebäudesanierung zu interessieren, die dann von den regional ansässigen Handwerksbetrieben umgesetzt wird. Deshalb sind wir froh, dass die Kampagne auch stark von den jeweiligen Bürgermeistern vor Ort unterstützt wird“, unterstreicht Thalhofer, dessen Team in 24 Gemeinden die Kampagne vorstellte. In der Vernetzung von Endverbrauchern, Kommunen, Planern und Handwerkern sieht er einen Weg, um handwerkliche Sanierungsarbeiten in der Region langfristig voranzutreiben und zu gestalten. Das Handwerk ist hier ein verlässlicher Partner für das energetische Bauen.
 

Netzwerk ausbauen  

Die Kampagne initiierte vor zwei Jahren die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH (WFG), Doris Gaa, als Modell für den Saarpfalz- Kreis. Die Tatsache, dass bereits drei Landkreise Teil dieser Kampagne sind, wertet HWK-Präsident Bernd Wegner als großen Erfolg. „Das zeigt, dass das Konzept stimmt. Unser erklärtes Ziel ist es, weitere Landkreise für eine Kooperation zu gewinnen. Ich danke in diesem Zusammenhang den Gemeinden und Landkreisen sowie allen beteiligten Handwerksunternehmen für die bisherige Unterstützung der Kampagne. Sie haben wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen, die Sichtbarkeit des Handwerks in der Öffentlichkeit zu steigern.“
 
Wer sich als Handwerksunternehmen an der Kampagne beteiligen möchte, kann das UZ kontaktieren:


Weitere Infos:

Website zur Kampagne "Hände hoch fürs Handwerk"