HWK gibt mit Spatenstich Startschuss für den Neubau der Bildungsstätte


Foto: Jennifer Weyland

Mit dem Spatenstich hat die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) heute offiziell den Startschuss zum Neubau der Bildungsstätte gegeben. Die Hausspitze spricht von einem weiteren wichtigen Schritt mit Blick auf die Fachkräftesicherung.
 
HWK-Präsident Bernd Wegner sagte: „Mit unserer neuen Bildungsstätte leisten wir einen wichtigen und zentralen Beitrag mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung.“ Er gewährte einen gedanklichen Blick auf das entstehende Gebäude: „Im Erdgeschoss im westlichen Teil wird die Metallwerkstatt entstehen, die nach außen hin offen gestaltet und durch Glasflächen und eine offene Lamellenfassade lichtdurchflutet ist.“ Außerdem werden multifunktionale Räume geschaffen. Wegner: „Dadurch gewinnen wir Platz und können Theorie und Praxis in einem Raum lehren.“
Im neuen Gebäude werden Metallbauer, Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik, Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk, Friseure und Kosmetiker, Bäcker und Konditoren sowie Augenoptiker unterrichtet. Auch der kaufmännische Bereich sei mit Bürokommunikation vertreten „Wir bilden unsere eigenen Fachleute für Bürokommunikation aus, da die Anforderungen von Handwerksbetrieben hier andere sind als in der Industrie“, so der Präsident weiter.
HWK-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis unterstrich die Bedeutung der dualen Ausbildung als ein Markenzeichen des Handwerks und betonte, dass auch Schüler und Lehrer der integrierten Meister- und Technikerschule sich auf die neuen Räumlichkeiten freuen. „Mit dem Neubau können wir in einem modernen Umfeld zeitgemäß unterrichten. Das ist ein weiterer Schritt mit Blick auf die Fachkräftesicherung“, betont der Hauptgeschäftsführer und fährt fort: „Mit der Realisierung des Neubaus der Bildungsstätte am Standort in Alt-Saarbrücken, in unmittelbarer Nähe unserer Verwaltung, gelingt es uns, unser Handwerk noch sichtbarer zu machen.“
Andreas Kepper vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sagte: „Mit dem neuen Bildungszentrum investiert die HWK des Saarlandes in die Zukunft des Handwerks. Deshalb unterstützt der Bund dieses Projekt. Ich wünsche allen am Bau ein gutes Gelingen!“
Jürgen Lenhof vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, betonte: „Im neuen Bildungszentrum der Handwerkskammer wird die Aus- und Weiterbildung im Handwerk auf hohem Niveau gesichert und ausgebaut, und das sichert wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Die neue Bildungsstätte ist deshalb nicht nur eine Investition in die Zukunft des Handwerks, sondern auch in die Zukunft des Saarlandes -  und ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel“.
Der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken, Uwe Conradt, sagte: „Die HWK ist eine wichtige Stütze der Bildung in Saarbrücken und der gesamten Region. Als Ausbilder facettenreicher Berufsbilder bringt die HWK qualifizierte Fachkräfte hervor. Der Neubau der neuen Bildungsstätte ist ein klares Bekenntnis zur Landeshauptstadt und eine Aufwertung des Bildungsstandortes Alt-Saarbrücken. Hier entsteht ein attraktives und modernes Lernumfeld. Um größtmögliche Planungssicherheit zu gewährleisten, begleiten wir das Großprojekt im Baugenehmigungsverfahren ganz eng.“
Jens Bentfeld, Geschäftsführer Gerber Architekten GmbH sprach von optimalen Rahmenbedingungen: „Dem Handwerk kommt seit jeher eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zu. Die Vorteile einer Ausbildung in diesem Bereich liegen auf der Hand, nicht erst seit dem akuten Fachkräftemangel. Wer heute eine Ausbildung im saarländischen Handwerk macht, legt ein krisenfestes Fundament für seine berufliche Zukunft. Wir freuen uns, mit dem Neubau des Bildungszentrums Handwerk zukunftsfähig mitzugestalten und Auszubildende zu begeistern. Der Neubau wird den vielfältigen Ausbildungsberufen optimale Rahmenbedingungen bieten und zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen.“
Bereits 2019 hat die HWK einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein bedeutender Meilenstein für die HWK war die Übergabe der Förderbescheide von Bund und Land am 17. September vergangenen Jahres durch den damaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und die damals saarländische Wirtschaftsministerin und heutige Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.
Am 17. September vergangenen Jahres wurde zudem vom Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt die benötigte Baugenehmigung überreicht.
Seit 2021 arbeiteten die Planer und Fachplaner an den Ausführungsplänen und bereiten seit Erhalt der Förderzusagen die Ausschreibungen vor.
Nach einer sorgfältigen Kampfmittelsondierung, in der sichergestellt wurde, dass sich auf dem Baufeld keine Bombenreste aus dem Zweiten Weltkrieg befinden, begann im Frühjahr 2022 die aktive Bauphase. In dieser Phase werden auch vermehrte Beteiligungen von kleineren und mittleren Handwerksbetrieben am Neubau der HWK ermöglicht.
 Erste Leistungen waren die Baustelleneinrichtung einschließlich der vollständigen Baufeldfreimachung. Seit Juni sind mit der Herstellung von Stahlbetonpfählen die Spezialtiefbauarbeiten am Werk.
Der Beginn der Rohbauarbeiten ist für August geplant.
Aufgrund der Verschärfung der Marktsituation und der massiven Lieferengpässe im Bereich Stahl durch den Ukrainekrieg  wird leider auch beim Bau der Handwerkskammer mit einer Preissteigerung zu rechnen sein.
Doch trotz der  aktuellen Krisen wird die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Neubaus der HWK nach wie vor 2024  erwartet.