Handwerk fordert längerfristige Maßnahmen: Zeitlich befristete Reduzierung der Spritpreise reicht nicht aus


Foto: Peter Diersch

Der Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), Bernd Wegner, berichtet von einer gegenwärtig paradoxen wirtschaftlichen Lage. Er sagt, dass eine zusätzliche Absenkung der Energiesteuern auf Heizstoffe sowie eine Reduzierung der Strombesteuerung die Betriebe entlasten würde.
 
Die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate ab dem 1. Juni ist ein kleiner Schritt, um die Handwerksbetriebe auf der Kostenseite zu entlasten. „Jedoch ist der mögliche Effekt nur temporär. Um einen nennenswerte Entlastungsbeitrag zu liefern, müsste die Laufzeit einer solchen Absenkung deutlich länger bemessen werden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) Bernd Wegner. Ungewiss sei zudem, wie hoch die effektive Entlastung wirklich ausfalle. Wegner weiter: „Ob nämlich der Abschlag eins zu eins an die Kunden weitergegeben wird, ist nicht gesagt. Um die Auswirkungen der Preissteigerungen abzumildern, reicht eine zeitlich befristete Reduzierung der Spritpreise nicht aus. Wir brauchen weitergehende und längerfristig wirkenden Maßnahmen, um die Betriebe zu unterstützen.“ Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage sei paradox. Wegner: „Einerseits sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Andererseits führen Materialversorgungsprobleme und steigende Einkaufspreise bei Vorprodukten zu Schwierigkeiten, die Aufträge in angemessener Zeit abzuarbeiten. Auch können die Betriebe die enormen Preissprünge oftmals nicht vollständig an die Kunden weitergeben.“ Der Ukraine-Krieg sorge seinerseits für eine Beschleunigung des Preisauftriebs für Energie. „Insofern würde eine zusätzliche Absenkung der Energiesteuern auf Heizstoffe sowie eine Reduzierung der Strombesteuerung die Betriebe entlasten“, fordert Wegner abschließend.