HWK-Präsident Bernd Wegner: „Unsere Betriebe brauchen eine organisatorische und finanzielle Entlastung beim Testen und keine pauschale Testpflicht“


HWK-Präsident Bernd Wegner, Foto Dirk Guldner

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich angesichts der bevorstehenden Entscheidung der Bundesregierung zur Testpflicht in Betrieben gestern auf dem virtuellen Wirtschaftsgipfel vor über 40 Wirtschaftsverbänden gegen einen pauschalen betrieblichen Testzwang ausgesprochen. Eine Kontrolle der Testungen sei in der Kürze der Zeit nicht leistbar, begründete Altmaier seine Position. Bernd Wegner, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) begrüßt die Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministers und bekräftigt: „Unsere Betriebe wollen testen, um Mitarbeiter und Kunden zu schützen. Das wissen wir aus zahlreichen Gesprächen mit Handwerksunternehmern aus unterschiedlichen Gewerken. Allerdings entstehen durch flächendeckende Testungen der Belegschaft hohe Mehrkosten für die Unternehmen, die angesichts der wirtschaftlichen Belastungen durch die Corona-Krise für viele Handwerksunternehmen eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen. Außerdem sind bislang auch zahlreiche organisatorische Fragen ungeklärt: Wer darf testen? Wie regelmäßig muss jeder Mitarbeiter getestet werden? Welche Maßnahmen muss das Unternehmen im Falle eines positiven Tests treffen? Und wie werden die Ergebnisse dokumentiert? Eine gute und sachdienliche Reaktion seitens des Bundes auf die hohe Testbereitschaft der Handwerksunternehmen einerseits und die offenen Fragen anderseits, sähe aus meiner Sicht so aus: Statt einer Testpflicht für Betriebe, sollte deren ohnehin vorhandene Testbereitschaft durch eine schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung gewürdigt und hochgehalten werden. Zudem braucht es jetzt klare Vorgaben zu den offenen organisatorischen Fragen“, fasst Wegner seinen Standpunkt zusammen.