„Ausbildungsprämie richtig und wichtig“, aber…


HWK-Präsident Bernd Wegner (l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes

HWK-Präsident Bernd Wegner (l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes | © Kerkrath

HWK kritisiert Antragsverfahren
Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) begrüßt grundsätzlich das Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“, das der Bund als Ausbildungsprämie angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht hat, als „richtig und wichtig“. Kritisch sieht HWK-Präsident Bernd Wegner allerdings das Antragsverfahren: „In den Genuss der Förderung sollen – Stand heute – nur die Ausbildungen kommen, die frühestens am 01. August 2020 beginnen. Auch wenn es auf den Zeitpunkt des Abschlusses des Ausbildungsvertrages nicht ankommt, ist diese Regelung kaum nachvollziehbar“, so der HWK-Präsident. Die HWK habe rund 60 Ausbildungsverhältnisse erfasst, die schon im Juli begonnen hätten. Es könne nicht sein, dass ausgerechnet die Unternehmen benachteiligt würden, die freie Ausbildungsstellen im Saarhandwerk schnellstmöglich besetzt haben“, bemerkt Wegner.
 
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hatte die Zielsetzung des Bundesprogramms, krisenbetroffene, aber eigentlich ausbildungswillige Kleinst- und Kleinbetriebe in der Coronakrise zu unterstützen, ausdrücklich begrüßt und sich dafür eingesetzt, dass Betriebe als Wertschätzung für ihre Ausbildungsleistung entlastet werden. Das Handwerk hatte sich dafür stark gemacht, dass eine derartige Unterstützung so zielgenau und bürokratiearm wie möglich erfolgt. „Dies ist leider nicht ideal gelungen“, so Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
 
HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes unterstreicht, die kommenden Wochen würden zeigen, ob das Bundesprogramm so gestaltet ist, dass es den Ausbildungsmarkt nachhaltig stützt: „Gegebenenfalls muss rasch politisch nachgebessert werden.“


Saarbrücken, 5. August 2020