
Künstliche Intelligenz verändert die Welt – auch die der Internetkriminalität. Immer häufiger nutzen Betrüger moderne KI-Werkzeuge, um kleine Unternehmen, Handwerksbetriebe und Verbraucher gezielt zu täuschen. Die Maschen werden dabei immer raffinierter – und schwerer zu erkennen.
„Täuschend echte Webseiten, glaubwürdige Stellenanzeigen oder sogar gefälschte Online-Shops lassen sich heute in Minuten generieren – dank KI oft kaum von echten Angeboten zu unterscheiden“, warnt Alexander Petto, Digitalisierungsbeauftragter (DigiBIT) der Handwerkskammer des Saarlandes. Die Gefahr: persönliche Daten, Zahlungen oder Systemzugänge gelangen in die falschen Hände.
Neue Maschen: Von falschen Shops bis zu Fake-Jobs
Ob Produktbewertungen, Kundenrezensionen oder Support-Chats – mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich Inhalte automatisiert und glaubwürdig erzeugen. „Auch fingierte Jobangebote nehmen zu“, so Petto. Hierbei werden Bewerbende mit angeblichen Arbeitgebern, Interviews und Arbeitsverträgen getäuscht, um sensible Informationen wie Ausweisdaten oder Bankverbindungen abzugreifen. Besonders perfide: Manche Täter fordern sogar Vorauszahlungen für vermeintliche Schulungen oder Zertifikate.
Ein weiteres Problem bleibt der sogenannte Support-Betrug: Täter geben sich als IT-Hilfe aus, um Zugriff auf Geräte zu erhalten. Oft wird mit angeblichen Systemfehlern oder Sicherheitsproblemen Angst geschürt – und zur Preisgabe sensibler Daten gedrängt.
So schützen Sie sich und Ihren Betrieb
Technische Sicherheitsmaßnahmen wie Spam-Filter, Phishing-Erkennung und verschlüsselte Verbindungen sind wichtig – aber nicht genug. „Der wichtigste Schutz bleibt der wachsame Mensch“, betont Petto. „Betriebe sollten Mitarbeitende regelmäßig für digitale Betrugsformen sensibilisieren und klare Prozesse etablieren – etwa, wie mit ungewöhnlichen Anfragen umzugehen ist.“
Diese Grundregeln helfen:
- Sensibilisieren Sie Ihr Team für Social Engineering.
- Überprüfen Sie Bewerbungen oder Geschäftsanfragen mit untypischem Kanal oder Inhalt besonders kritisch.
- Achten Sie bei Online-Käufen auf seriöse Anbieter, sichere Zahlungswege und gesunde Skepsis gegenüber Bewertungen.
- Vermeiden Sie Vorabüberweisungen oder Zahlungen mit Kryptowährungen.
Wer sich besser schützen möchte oder bereits Auffälligkeiten festgestellt hat, kann sich an die Digitalisierungsberatung der Handwerkskammer wenden.
„Ich unterstütze Betriebe ganz konkret – von der Risikoanalyse, über die Erarbeitung technischer Schutzmaßnahmen, bis zur Mitarbeiterschulung“, sagt Alexander Petto. Als externer IT-Sicherheitsbeauftragter und zertifizierter IT-Sicherheitsbotschafter kennt er die Herausforderungen des Handwerks aus der Praxis.
Ansprechpartner
Alexander Petto
Beauftragter für Innovation und Technologie Themenschwerpunkt Digitalisierung (DIGI–BIT)
Telefon 0681 5809-141
a.petto@hwk-saarland.de